Synonyme | Weißburgunder, Pinot Blanc, Pinot Bianco |
Der Weiße Burgunder ist durch Mutation aus dem Ruländer entstanden, der seinerseits aus dem Blauen Burgunder mutiert ist. Das wird an der Eigenschaft des Ruländers deutlich, welcher an einzelnen Stöcken gelegentlich Triebe mit blauen und weißen Trauben entwickelt. Oft finden sich auch Trauben, die neben blauen Beeren einen Sektor mit weißen Beeren besitzen.
Bekannt ist der Weiße Burgunder seit dem 14. Jahrhundert. Er läßt sich urkundlich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen und fand nach dem 17. Jahrhundert Eingang in die Weinberge des Burgunds. Von dort erfolgte eine Verbreitung in andere europäische Weinbaugebiete.
Die frühere Annahme, dass die kleine Siedlung Chardonnay, nördlich Macon und unweit Tournus, Ausgangspunkt des Weißen Burgunders sei, kann nicht aufrechterhalten werden, weil zur Sorte Chardonnay keine Verwandtschaft besteht. Auf der Weinbauausstellung in Lyon 1872 wurde die ampelographische und genetische Selbständigkeit des Chardonnay dokumentiert. Die früher übliche Bezeichnung "Weißer Klevner" wurde 1874 von einer ampelographischen Kommission in "Weißer Burgunder" umgewandelt, um deutlich zu zeigen, dass zum Blauen Burgunder und zum Grauen Burgunder eine enge Verwandtschaft besteht.
Wir bauen diese Sorte in unseren Gewannen Engelsberg, Riest und Türle an.
(Quelle: Taschenbuch der Rebsorten - Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff)