Synonyme | Grauer Burgunder, Grauburgunder, |
Wahrscheinlich ist der Ruländer durch eine natürliche Knospenmutation aus dem Blauen Burgunder entstanden, worauf auch seine Zweitbezeichnung Grauer Burgunder hinweist. Mit dem Weißen Burgunder und dem Blauen Burgunder bildet er eine Familie, denn alle drei Sorten sind im Sommer kaum voneinander zu unterscheiden und identifizieren sich erst bei der Traubenreife durch die Farbe der Beeren.
Besonders beim Ruländer finden sich immer wieder Rebstöcke, die in die weiße oder rote Burgundervariante mutieren. So gibt es unter anderem Beeren, deren Haut auf der einen Seite die lila Färbung des Ruländers haben und auf der anderen Seite die weiße Färbung des weißen Burgunders.
Die französische Bezeichnung Pinot geht auf das französische "pin" (Kiefer) zurück und beschreibt die an Kieferzapfen erinnernde Traubenform. Ruländer ist der Name, unter dem die Rebsorte klassifiziert ist, Grauer Burgunder und Grauburgunder sind die für deutsche Weine dieser Sorte zulässigen Synonyme.
Die Heimat des Ruländers dürfte im Burgund zu suchen sein. Von dort gelangte er schon sehr früh in die Schweiz. Ungarn soll ihn von Kaiser Karl IV (1374 - 1378) erhalten haben. Man nimmt an, dass der Ruländer aus der Champagne in die Pfalz gelangte. In Deutschland gab ein Kaufmann und Apotheker namens Johann Seger Ruland aus Speyer um 1711 den Anstoß zu seiner Verbreitung.
1709 kaufte Ruland einen in der Streichergasse zu Speyer gelegenen verwilderten Garten und kelterte die Trauben von dort vorgefundenen Weinstöcken. Er vermehrte die Rebstöcke, nachdem er den Wert des guten Weines erkannt hatte. Nach einer starken Verbreitung ging der Anbau bald wieder zurück, da die Rebstöcke infolge Degeneration keinen ausreichenden Ertrag mehr brachten. Erst der modernen Klonenselektion gelang es, die Fruchtbarkeit wieder herzustellen und eine neue Ausdehnung des Anbaus einzuleiten.
Wir bauen diese Sorte in unseren Gewannen Summberg und Floh an.
(Quellen: Taschenbuch der Rebsorten - Walter Hillebrand, Heinz Lott, Franz Pfaff;
Deutsches Weininstitut)