Die Mirabelle von Nancy gehört zu den ältesten bekannten Mirabellensorten. Sie stammt vermutlich aus Asien. Die Sorte soll im 15. Jahrhundert unter König René von Anjou aus Asien kommend in Frankreich eingeführt worden sein. Ein Anbau in Frankreich ist seit 1490 belegt. Benannt wurde die Sorte nach der französischen Stadt Nancy, da sie in der Region um Lothringen sehr verbreitet ist. In Deutschland wird die Mirabelle von Nancy seit dem 18. Jahrhundert angebaut. Da die Bäume keine hohen Ansprüche an den Boden stellen und sehr ertragreich sind, setzte sie sich als wichtigste Anbausorte in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Frankreich und ist heute in Westeuropa die bekannteste und am weitesten verbreitete Mirabellensorte.
Die gelbe Frucht der Nancymirabelle verfärbt sich in der Reifezeit goldgelb und ist sonnenseitig rot bis rot-braun verwaschen. Über ihre gesamte Schale zieht sich eine fein angedeutete Bauchnaht, welche die runde Mirabelle in zwei Hälften teilt. Das feste Fruchtfleisch ist gelb, süß und sehr aromatisch.